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Am 7. Juli 2014 erschienen: Jusletter – Schwerpunkt-Ausgabe zu Perspektiven des Kirchen- und Staatskirchenrechts in der Schweiz

Nach einer Erhebung des Bundesamts für Statistik gehörten im Jahr 2012 rund 78.6% der schweizerischen Wohnsitzbevölkerung mit einem Lebensalter ab 15 Jahren einer Religionsgemeinschaft an, 21.4% werden als «konfessionslos» geführt. Zwar hat sich der Anteil der Konfessionslosen seit dem Jahr 2000 um 10.2% vergrössert, das ändert aber nichts an dem Befund, dass Religionen für die überwiegende Mehrheit der schweizerischen Wohnsitzbevölkerung offensichtlich einen Teil ihrer Lebenswelt ausmachen. Sicherlich nicht zuletzt vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die wachsende Bedeutung religionsbezogener Themen in der öffentlichen Debatte der letzten Jahre.

Das Minarettverbot, die Kirchensteuerpflicht juristischer Personen, aber auch die Kooperation der Kirchen mit dem Staat wurden und werden kontrovers diskutiert. Hochrangige Experten wie Dr. theol. Daniel Kosch, Generalsekretär der Römisch-katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), Prof. Dr. iur. can. et lic. theol. Adrian Loretan, Ordinarius für Kirchenrecht und Staatskirchenrecht an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern und Co-Direktor des Zentrums für Religionsverfassungsrecht, Dr. iur. can. habil. Martin Grichting, Generalvikar des Bistums Chur, PD Dr. iur. Christoph Winzeler, LL. M., Advokat, Basel und Lektor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg i.Ü., und Prof. Dr. Andreas Thier, Ordinarius für Rechtsgeschichte, Kirchenrecht, Rechtstheorie und Privatrecht an der Universität Zürich, stellen Fragen nach den Zukunftsperspektiven des Religionsrecht in der Schweiz, dem Verhältnis der Religionsfreiheit (Art. 15 BV) und dem Gleichstellungsgebot (Art. 8 BV) sowie der Reformbedürftigkeit des Schweizer Staatskirchenrechts.