Themen: Steuerrecht, juristische Karriere, Lehre, Technologie und Recht, Ratschläge für Studierende, Steuerstrategie, Universität Neuchâtel.
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Guten Tag, Herr Obrist, wir freuen uns, dass Sie bereit sind, im Rahmen unserer Serie „Lawjobs im Interview“ Ihren Werdegang mit uns zu teilen. Sie sind nicht nur Steuerrechtsanwalt, sondern auch Professor für Steuerrecht an der Universität Neuenburg. Können Sie uns erzählen, was Sie dazu motiviert hat, sich auf Steuerrecht zu spezialisieren und wie es Ihre Karriere beeinflusst hat?

Von Anfang an wusste ich, dass ich im Bereich des Wirtschaftsrechts arbeiten wollte. Es ist eine gefragte Spezialisierung, die es einem ermöglicht, sich mit technischen Aspekten auseinanderzusetzen und gleichzeitig mit der Finanzwelt in Kontakt zu treten, während man nah an der Praxis bleibt, insbesondere im Gesellschaftsrecht, Erbrecht, Sachenrecht und in der Buchhaltung.

Das Steuerrecht hat eine interessante Besonderheit: Anwälte sind in diesem Bereich oft weniger mit Konflikten konfrontiert als in anderen Rechtsgebieten, was ich als Vorteil sehe. Da die Fälle weniger emotional sind, konzentriert man sich mehr auf das Recht und weniger auf psychologische Aspekte, wie es in anderen Bereichen der Fall ist.

Darüber hinaus hat mir dieses Rechtsgebiet frühzeitig ermöglicht, Verantwortung zu übernehmen, was meine Karriere stark beeinflusst hat.

Können Sie Ihren Werdegang beschreiben, der Sie zum Professor an der Rechtsfakultät der Universität Neuenburg geführt hat?

Meine Promotion spielte eine entscheidende Rolle in meiner Karriere. Ich war schon immer leidenschaftlich an rechtlichen Überlegungen interessiert, und diese Erfahrung hat es mir ermöglicht, mein Verständnis für politische Fragen, Grundrechte und die Funktionsweise des Staates, insbesondere der öffentlichen Finanzen, zu vertiefen.

Während meiner Promotionsstudien arbeitete ich als Lehr- und Forschungsassistent, was ein Sprungbrett für meine Rolle als Professor war.

Heute kann ich Theorie und Praxis miteinander verbinden, insbesondere durch meine fortlaufende Tätigkeit in der Praxis. An der Universität Neuenburg haben alle Professoren praktische Erfahrung, was eine Stärke ist, da es den engen Bezug zur Praxis bewahrt und einen sehr praxisorientierten Ansatz im Recht ermöglicht.

Sie sind Mitglied in mehreren Verwaltungsräten. Welche Erfahrungen in Ihrer Karriere haben Ihnen geholfen, diese Positionen zu erreichen?

Als Steueranwalt bin ich naturgemäß sehr nah an den Herausforderungen, mit denen Verwaltungsräte konfrontiert sind. Diese Rolle bringt mich regelmäßig in Kontakt mit den Mitgliedern dieser Gremien.

Mein tiefes Verständnis für betriebswirtschaftliche Fragestellungen hat es mir erleichtert, diese Verantwortung zu übernehmen, indem ich Unternehmen auf strategischer Ebene unterstütze. Zunächst war ich externer Berater für Steuerfragen, später wurde ich selbst Mitglied in mehreren Verwaltungsräten, wie zum Beispiel bei Microcity SA, der Technologieplattform des Kantons Neuenburg, die ich seit einigen Jahren präsidiere.

Ein effektiver Verwaltungsrat muss unterschiedliche Profile vereinen, von kreativen Köpfen bis hin zu analytischen Denkern. Diese Vielfalt an Kompetenzen sichert die langfristige Stabilität eines Unternehmens.

LEAX Avocats wurde als eine der führenden Kanzleien im Bereich der Kryptowährungen anerkannt. Wie haben Sie Fachwissen in einem so neuen Bereich aufgebaut?

Jede neue Technologie bietet Chancen, und wenn man die Zeit und das Interesse hat, sich ihr zu widmen, sollte man diese Gelegenheiten unbedingt nutzen, da sie neue Türen öffnen.

Das haben wir bei LEAX mit der Blockchain gemacht. Wir begannen mit einigen wenigen Mandanten aus diesem Bereich, als unsere Kanzlei noch in den Anfängen stand. Heute sind einige dieser ersten Mandanten zu führenden Akteuren in diesem Sektor geworden. Wir sind gemeinsam mit ihnen gewachsen und haben dabei Erfahrungen gesammelt, die wir später an andere Mandanten weitergeben konnten.

Ein ähnliches Phänomen beobachten wir heute mit Technologien wie maschinellem Lernen und Deep Learning, die unter dem Begriff Künstliche Intelligenz zusammengefasst werden. Obwohl der Fokus derzeit auf der KI liegt, bleibt die Nachfrage im Bereich der Blockchain weiterhin hoch.

Welche Vorteile bietet Ihre Rolle als Professor an der Rechtsfakultät der Universität Neuenburg für Ihre Karriere?

Meiner Meinung nach gibt es mindestens drei Hauptvorteile:

• Immer auf dem neuesten Stand bleiben: In einem sich schnell entwickelnden Bereich wie dem Steuerrecht ist es entscheidend, über die neuesten Entwicklungen informiert zu bleiben. Die Universität bietet dazu die Möglichkeit durch Forschung und Kolloquien.
• Direkter Kontakt zu den Studierenden: Dadurch können die zukünftigen Top-Anwälte identifiziert werden, was aus Sicht der Personalbeschaffung sehr wertvoll ist.
• Sichtbarkeit: Veröffentlichungen in Fachzeitschriften stärken die Anerkennung als Spezialist, was für das persönliche Marketing sehr positiv ist.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Rolle der Technologie im Bereich des Steuerrechts?

Das Steuerrecht entwickelt sich ständig und schnell weiter. Seine Natur, die stark auf Zahlen basiert, eignet sich gut für die Integration digitaler Technologien. Einige steuerliche Verpflichtungen werden bereits durch künstliche Intelligenz automatisiert, und weitere werden folgen. In einigen Jahren werden viele Aufgaben ebenfalls automatisiert, wie es in anderen Rechtsbereichen bereits der Fall ist.

Welchen Rat würden Sie Jurastudenten geben, die an einer Karriere im Steuerrecht interessiert sind?

Ich sage ihnen immer: Greift zu! Eine Spezialisierung im Steuerrecht ist äußerst spannend und bietet viele Möglichkeiten. Ein Blick auf die Stellenangebote auf Plattformen wie Lawjobs zeigt, dass ein großer Teil davon das Steuerrecht betrifft.

Herzlichen Dank, Me Thierry Obrist, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mit uns zu sprechen und Ihre wertvollen Einblicke zu teilen. Ihr Werdegang und Ihre Überlegungen werden sicherlich viele angehende Anwälte und Steuerrechtsexperten inspirieren.

_{Übersetzt von KI}